Themenabend „Inklusion“ im „käffchen“

04.09.2015

Die grüne Bürgermeisterkandidatin Martina Maaßen lud am 17.08. zum Themenabend „Inklusion“ in das Käffchen am Steinkreis ein.

Themabend Inklusion der Grünen im käffchen

„Ich möchte im Wahlkampf auch Themen gezielt ansprechen. Das Thema Inklusion ist mir dabei besonders wichtig. Gemeint ist dabei auch nicht nur die Inklusion von Kindern in Schule und Kindergarten, sondern auch die Inklusion von Menschen mit Handicap ins Berufsleben und in das ganz normale Leben in Viersen“, erklärt Maaßen.

Fachliche Informationen erhielten die anwesenden Gäste von Sigrid Beer, der schulpolitischen Sprecherin aus der grünen Landtagsfraktion und von Michael Behrend, Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreis Viersen e.V.
Herr Behrend erklärte die Begrifflichkeit der Inklusion, nämlich im Gegensatz zur Integration, bei der ein Mensch von außerhalb neu in eine Gruppe Menschen mit einbezogen wird, geht es bei der Inklusion um Menschen, die eigentlich schon zu einer gesellschaftlichen Gruppe gehören, aber oftmals wegen ihres „Andersseins“ aus der Gruppe ausgeschlossen werden. Durch Inklusion soll dem entgegen gewirkt werden.

„Inklusion bedeutet, gemeinsam mit allen Menschen und ihrem jeweiligen „Anderssein“ in unserer Gesellschaft zu leben und niemanden aus zu schließen“, machte Herr Behrend deutlich.
Intensiv diskutiert wurde die Umsetzung der Inklusion in Schulen. Themen wie Einsatz der Sonderpädagogen an Regelschulen, fehlende Integrationshelfer, Beratung betroffener Eltern und Mobbing in den Schulen standen im Vordergrund. Hier war vor allem die schulpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Frau Beer gefragt, die trotz aller Kritik auch gute Fortschritte in NRW beim Stellenausbau, Finanzausstattung und Weiter- und Ausbildung der Lehrer deutlich machen konnte.

Interessante Einblicke gab es auch von Herrn Stenzel, der nach 25 Jahren im HPZ (Heilpädagogisches Zentrum) in einer Werkstatt, im käffchen erstmals in einem Integrationsunternehmen arbeitet, ganz normal seinen Lebensunterhalt verdient, und sich dort sehr wohl fühlt.

Maaßen: „Mir ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung eine echte Wahlmöglichkeit haben. Ich bin sehr dafür, dass alle Kinder gemeinsam lernen und leben können, und dass alle Menschen durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Aber es gibt eben auch Fälle, in denen eine Förderschule, oder eine Behindertenwerkstatt die bessere Wahl ist. In Viersen ist aber ganz eindeutig das Angebot für ein inklusives Leben deutlich ausbaufähig. In einer Stadt mit 75.000 Einwohnern ist es schon sehr schade, dass es mit dem käffchen nur ein einziges Integrationsunternehmen gibt. Eltern, die ihre behinderten Kinder an einer Regelschule anmelden möchten, stoßen zudem auf sehr großen Widerstand, nicht zuletzt durch die aus meiner Sicht beschämenden Ratsbeschlüsse im vergangen Jahr. Hinzu kommen die vielen kleinen Probleme, wie hohe Bordsteinkanten oder Stufen.“

Dass ein Wechsel zu einer inklusiven Gesellschaft nicht ohne Probleme stattfinden wird, war allen Beteiligten klar. „Hier wünsche ich mir aber mehr Offenheit von allen Beteiligten: Eltern, Kindern, Schulen, Menschen mit Handicap, Arbeitgebern, Politik und selbstverständlich auch der Bevölkerung“, sagt Maaßen abschließend.

 
 
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